Volcano National Park Tag2

Dienstag:

Die ganze Nacht hat es in Etappen geregnet. Das ist klasse bei einem Wellblechdach… Dank WIFI und Niederschlagsradar seh ich aber immer, wie heftig es wird und ob ich von der Prassellaustärke richtig auf die Intensitätsklasse geschlossen habe. Nach dem klassischen Frühstück gehts nochmal in den Nationalpark, schließlich habe ich eine Jahreskarte! Außerdem gibts ja neben dem Kilauea noch den Pu’u o’o als gerade aktiven Vulkan zu beobachten. Der Pu’u o’o ist allerding nochmal weiter weg und völlig in der Pampa, so dass man schon ein gutes Stück wandern muss, um ihn wenigstens aus der Ferne zu sehen. Schwarze Lava, brennende Sonne – da hilft kein Deo aber Sonnencreme. Die Orientierung ist anspruchsvoll. Zu Beginn gibts noch schwarze Steinmännchen auf schwarzem Grund. Gerade wenn man mal querfeldein geht, ist von der Ferne aus kein Steinmann mehr zu erkennen. Im Zweifelsfall aber immer in eine Richtung gehen, irgendwann trifft man immer auf den Pazifik. Der Vorteil eiener Insel! Dann werden die Steinmänner immer spärlicher. Mitwanderer gibts keine, ich bin ja auch schon 15min vom Parkplatz weg. Das ist glaub ich die Maximalentfernung, die sich ein Durchschnittsamerikaner von seiner comfort zone wegbewegt. Etwas seltsam ist es aber schon, alleine drei Stunden lang auf Lavafeldern herumzutollen. Dann habe ich den Vulkankegel vor der Linse. Ich könnte noch eine Stunde weiter in seine Richtung wandern, das Wetter trübt sich allerdings ein – Hilda soll am Donnerstag über die Insel ziehen. Ich mach mich auf den Rückweg, aber da ist noch dieser alte Krater da oben… Dort bin ich dann auch nicht mehr allein. Ein Amerikaner mit seien zwei Jungs üben sich im wer-traut-sich-am-weitesten-an-den-Kraterrand spielen. Tolle Aussicht, tolle Gegend, tolles Gefühl. Hier ist die Erde au der man steht keine 100 Jahre alt! Ich wander weiter zum Parkplatz und halte am Trailhead einen kleinen Mittagsschlaf. Auf der Rückfahrt zum Visitorcenter setzt dann der Regen ein, der mich mit nach Hause begleitet. Noch schnell Wasser kaufen, tanken und auf nach hause. Hier macht sich ein weiterer Nachteil der Klimaanlagen-freien-und-Fensterglas-freien-Wohnung bemerkbar. Die Luftfeuchte steigt überall, nicht nur draußen, wo es bei 30°C regnet. In der Wohnung wellen sich langsam die Buchseiten… Für die Haut soll das ja von Vorteil sein…