Regen

Donnerstag:

Nun isser also da, der ehemalige Hurikan Guillermo und bringt Regen. In den Bergen hängen die Wolken, am Strand wird man von allen Seiten nass – die Surfer stört das nicht. Ach ja, der nächste Sturm namens Hilda ist auch schon wieder im Anmarsch und wird Mitte/Ende nächster Woche erwartet. Wie der zieht und wie der sich entwickelt ist noch völlig offen. Ich hab meinen letzten „Arbeitstag“ bei der IAU-Tagung – morgen mach ich die Gegend unsicher. Ohne Frühstück wird das Mittagessen besonders wichtig. Zwei Kriterien bleiben entscheidend: satt machen und wenig kosten. Gefunden beimEssen1 Japaner: Udon (dicke, lange Nudeln in Suppe). Nachdem sich das Wetter am Nachmittag nicht bessert, bleibe ich bis zum Ende bei der Tagung. Sollte das ein Fehler gewesen sein?! Jedenfalls treffe ich kurz vor Ende die Organisatoren von GHOU und mache sie darauf aufmerksam, dass gegenüber der Organisator der IAU Tagung 2018 zu finden ist, welchen ich persönlich gut kenne. Ende vom Lied: Ich darf jetzt die GHOU Tagung 2018 in Wien vorbereiten… Das Abendessen wird Bierbesonders kreativ: Bagels mit Wurst und Scheibenkäse, dazu ein Bierchen. Das Bier war mit 4$ noch eine Schnäppchen im Vergleich zum Scheibenkäse (12 Scheiben für 5$)… Hawaii ist doch was für die Reichen und Schönen und ich bin leider nicht reich, dafür…

es gibt doch Bier auf Hawaii!

Mittwoch:

Nächster Fehler: Telefon über Nacht ausschalten! Um zwei Uhr nachts ruft Vodafone an und will mir ein neues Telefon andrehen – das sind unlautere Mittel!

Nach dem Aufstehen erst mal ein aBreakfastmerikanisches Frühstück: Eier, Speck, geriebene Kartoffeln (Hash Browns) und French Toast. Dazu eine Brühe die als Kaffee verkauft wird bis zum abwinken. Wegen des Koffeins muss ich mir keine Gedanken machen, wegen des Cholesterins schon…

 

Storm2

Apropos Gedanken – was macht eigentlich der Hurrikan? Der ist inzwischen auf einen tropischen Sturm herabgestuft worden, man warnt aber immer noch vor „high surf“, was auf den Surfer-Webseiten freudige Erwähnung findet. Ich kauf mir als Überlebensration eine Banane.

Storm1

 

Heute morgen kommen Schüler und Studenten zur IAU-Tagung und wollen etwas über dieastronomischen Aktivitäten erfahren. Es ist unglaublich, wie viele der Besucher Sofia„homeschooling“ machen. Manchmal wundert man sich nur noch – nee andersherum: jetzt versteht man eher, woher das Niveau kommt…

Nachmittags gehts wieder an die Uni zu GHOU. Der social event ist am Abend ein Lei-SelStreet3bstbau (Blumenkette), traditionelle Tänze (ich blieb äußerst passiv) und traditionelles Essen – wozu auch MaiTais gehören. Dave, vermutlich ein jüngerer Bruder von Max aus „Hart aber Herzlich“, steht hinter der Theke. Je später der Abend, desto mehr Rum ist im MaiTai, desto sonorer wird seine Stimme und umso undeutlicher wird sein Englisch. Am Ende sind wir Pals. Der Abend endete dann doch noch in einer Karaoke Bar am Waikiki Beach (very traditional) bei Bierpreisen von 8$ für 0,4l – oder war es ein pint? Insgesamt ein sehr lustiger Abend mit echt netten Freunden.

…auf nach Hawaii…

…warum Hawaii? Zum einen weil da Anfang August die Tagung der Internationalen Astronomischen Union (IAU) und eine „Lehrerfortbildung“ von Global Hands-On Universe stattfindet und man dort alte Kollegen und Freunde wiedertrifft, zum Anderen weil ich dort noch nicht war und es dort Meer, Berge und Vulkane vom Feinsten gibt.

Samstag:

Die Anreise zum Flughafen FFM in zwei Etappen verläuft wie erwartet – Genuss in vollen Zügen. Warum mancher am ersten Ferientag mit Cello auf dem Rücken verreisen muss, entzieht dann doch meinem Verständnis.

Sonntag:

Auf der zweiten Etappe zum Flughafen, diesmal ohne Platzkarte, wird’s noch kuscheliger… dafür sind alle Züge pünktlich – hoffentlich auch der Flieger, von Condor liest man ja so einiges im Netz. In Anchorage muss ich ja noch den Anschlussflug erwischen…

Da waren sie wieder, die drei Probleme: Komme ich synchronisiert mit meinem Gepäck wie geplant in Honolulu an? Was macht der Hurrikan, der gerade auf Hawaii zusteuert? Sind die Sicherheitsanweisungen der Organisatoren der Tagung gerechtfertigt, die warnen, dass es zu Demos in Honolulu kommen kann, weil wieder ein Teleskop auf dem heiligen Berg Maunakea gebaut werden soll?

CheckIn1

Einchecken am Bahnhof – nee, durchchecken bis Honolulu is nich… na prost! Immerhin sind die Kontrollen in Frankfurt harmlos.

 

Die 767 von Condor hat hoffentlich nur einen Vintage-Look und ist ansonsten ok, denke ich mir beim Einstieg irgendwo auf dem Rollfeld in FFM. Mein Nachbar im Flieger, ein Schweizer der zum Angeln nach Alaska fliegt, findet eine Umstiegszeit von 3,5h in Anchorage sportlich – Homeland Security, Gepäck holen, Zoll, nochmal Einchecken, Personenkontrolle – mal schauen. Dafür ist der Flug sehr angenehm: Links von Norwegen und rechts von Island vorbei über SpitzbergenFlug1 gehts nach Grönland. Vonwegen grün oder weiß – ziemlich braun ist Grönland an der Küste. Tolle Fjorde, die eisfrei sind und dann doch noch das Innlandeis! Auf der anderen Seite, Richtung Kanada dann kalbende Gletscher und Eisberge – wow!

 

Wieder über Wasser nach Alaska – wäre auch mal ein lohnendes Reisziel: Wälder und  Flüsse. Und dann erscheint er, der Mount McKinley. Steht einfach da, mitten in einer flachen Landschaft. Alle hängen an den MMK1Fenstern während die Stewardessen die Passagiere auf die Landung vorbereiten will – Pech gehabt Mädels!

 

Der Rest ist schnell erzählt: Einreiseformaltitäten gehen fix weil wir deAnch1r einzige Flieger sind, der angekommen ist – Gepäck ist da – keine Zollprobleme – bei Alaska Airlines ist man auch sehr freundlich, so dasss ich nach einer Stunde meine Bordkarte für Honolulu habe! Der Flughafen ist drollig – lauter ausgestopfte lokale Säugetiere…

 

Ab in den Flieger nach Honolulu! Der ist rappelvoll, ist ein Inlandsflug ohne Verpflegung für 6 Stunden, hat eine Klimaanlage, die mir die ganze Zeit gefühlte 10 Grad kalte Luft auf den Kopf bläst, hat aber super gelaunte Hawaiianerinnen als Flugbegleiterinnen an Bord… …die kümmern sich rührend, als gegen Ende des Flugs ein paar Reihen hinter mir ein Mädel kollabiert, so dass wir nach der Landung erst mal die Sanitäter in den Flieger lassen mussten. So, raus aus den Flieger – Gepäck holen – raus aus dem FlughaFlughafenfen – aaaah 35 Grad, 70% Luftfeuchte – rein ins Taxi 15 Grad – ab zum Hotel und pennen! Ich bin da!!!!

 

Montag:

Hotelzimmer ist klasse – großes Bad, Bett im Schrank, Küchenzeile, Kimaanlage, 400m zum Waikiki Beach…

HonRoom1
HonRoom2

Aus dem Hotel raus – warum hab ich bei diesen Temperaturen eine lange Hose an? – ach ja, ich geh ja auf Tagung (IAU). Die Hose ist doch eine gute Wahl, da in USA die Klimaanlage ja iStreet1mmer auf 15 Grad steht – nur die Wege zwischen den Häusern ist das Problem, aber dafür gibts ja Autos… Die Tagung in der Kongresshalle Honolulu macht schon was her, aber ob’s die viele Security wirklich braucht? Nachmittags gehts an den Strand, nur mal zum gucken. Nicht schlecht der Strand – das Wasser auch nicht! Und da war noch die Cheesecake Factory – bestimmt nicht die von Penny…

Cheescake

Ach ja, ganz tolle Parkplätze haben sie für die Surfbretter:

Surf1

Abends gibts leckere Chicken-Burritos vom „Surf’n’Turf“ von Nebenan.

Dienstag:

Zur Abwechslung mal auf die andere Tagung (GHOU), die ist an der Uni am Berg.IFA Bei 30 Grad am Morgen gönn ich mir eine Busfahrt. Der Bus ist genauso klimatisiert wie alles andere in Honolulu auch, so dass ich bereue, die langen Hosen zu Hause gelassen zu haben. Das gleiche erfahre ich auch im Seminarraum der Uni – hip teens, they wear long jeans… Sehr interessante talks und Gespräche wechseln sich ab und kulminieren Cablezu einem gemeinsamen Abendessen beim Mexikaner um die Ecke. Die sehr angenehme Lufttemperatur am Berg ist allerdings nur von kurzer Dauer, in der Stadt isses immer noch heiß und feucht…